Earned Media
Earned Media beschreibt die unbezahlte Reichweite und Aufmerksamkeit, die ein Unternehmen oder eine Marke durch Dritte wie Kunden, Medien oder Community-Mitglieder erhält.
Sie entsteht organisch durch Empfehlungen, geteilte Inhalte, Bewertungen oder Presseberichte und zählt zu den glaubwürdigsten Formen des Marketings.

Das kennzeichnet Earned Media
Unabhängigkeit: Inhalte werden von externen Personen oder Organisationen erstellt, nicht vom Unternehmen selbst.
Keine direkten Kosten: Es fallen keine Ausgaben für die Erstellung oder Platzierung an.
Hohe Glaubwürdigkeit: Earned Media wird als authentisch und vertrauenswürdig wahrgenommen, da sie von unabhängigen Quellen stammt.
Schwer kontrollierbar: Unternehmen können nicht direkt beeinflussen, wie oder wann Earned Media entsteht.
Earned Media im Alltag
Nutzer teilen oder kommentieren Markeninhalte.
Rezensionen auf Plattformen wie Google, Amazon oder Yelp.
Unbezahlte Artikel oder Nachrichten über die Marke.
Kampagnen oder Beiträge, die sich organisch verbreiten.
Verweise von anderen Webseiten auf die Inhalte der Marke.
Kunden erstellen eigene Inhalte, wie Erfahrungsberichte oder Produktvideos.
Persönliche Empfehlungen von Kunden oder Partnern.

Diese Vorteile hat Earned Media
- Glaubwürdigkeit: Inhalte von Dritten wirken authentischer und verstärken das Vertrauen in die Marke.
- Kosteneffizienz: Es entstehen keine direkten Produktions- oder Platzierungskosten.
- Erhöhte Reichweite: Earned Media erreicht Zielgruppen, die durch klassische Werbung schwer zu erreichen wären.
- Langfristige Wirkung: Positive Rezensionen oder Presseberichte bleiben oft dauerhaft bestehen.
- SEO-Vorteile: Backlinks und Erwähnungen verbessern die Suchmaschinenplatzierung.
Earned Media – es gibt auch Herausforderungen
Unternehmen können die Entstehung und Art der Inhalte nicht direkt steuern.
Kritik oder schlechte Presse kann die Markenwahrnehmung negativ beeinflussen.
Earned Media entsteht häufig als Folge anderer Marketingmaßnahmen.
Die Auswirkungen auf Umsatz und Wachstum sind schwer zu quantifizieren.
So fördern Sie Earned Media
- Hochwertige Inhalte schaffen: Content mit Mehrwert auf Owned-Media-Kanälen bietet eine Grundlage für Earned Media.
- Exzellenter Kundenservice: Zufriedene Kunden teilen ihre positiven Erfahrungen eher weiter.
- Social Sharing fördern: Inhalte gestalten, die leicht geteilt werden können, z. B. inspirierende Videos oder Infografiken.
- Pressearbeit: Interessante Stories und Pressemitteilungen bereitstellen, um Berichterstattung zu fördern.
- Community einbinden: Wettbewerbe oder Challenges, die User zur aktiven Teilnahme motivieren.
- Influencer-Effekte nutzen: Kooperationen mit Influencern, die freiwillig über die Marke berichten.
Erfolge von Earned Media messen
- Social Shares und Engagement: Anzahl der Likes, Kommentare, Shares und Retweets.
- Erwähnungen in der Presse: Quantität und Reichweite von Berichten über die Marke.
- Backlink-Analyse: Anzahl und Qualität der Links, die auf die Webseite verweisen.
- Website-Traffic: Anstieg der Besucherzahlen durch Earned Media.
- SEO-Ranking: Verbesserte Position in Suchmaschinen durch organische Erwähnungen.
- Nutzerbewertungen: Durchschnittliche Bewertung und Anzahl der Rezensionen.
- Earned Media Value (EMV): Monetäre Bewertung der organischen Reichweite im Vergleich zu Paid Media.
Beispiele für erfolgreiche Earned-Media-Kampagnen
Was war die Kampagne?
- Dove ließ Frauen von einem Zeichner – einmal basierend auf ihrer eigenen Beschreibung und einmal nach der Beschreibung eines Fremden – porträtieren.
- Das Ergebnis: Frauen bewerten sich oft kritischer als andere sie wahrnehmen.
Warum war es Earned Media?
- Das emotionale Video wurde ohne große Paid-Werbung viral verbreitet.
- Über 114 Millionen Views in wenigen Monaten.
- Starke mediale Berichterstattung durch Nachrichtenportale und Blogs.
Was war die Kampagne?
- Burger King bot per App einen Whopper für 1 Cent an – aber nur, wenn sich der Kunde in der Nähe eines McDonald's-Restaurants befand.
- Dies erzeugte riesige Aufmerksamkeit und viele Downloads der Burger-King-App.
Warum war es Earned Media?
- Die Aktion wurde in sozialen Medien viral verbreitet.
- Zahlreiche Nachrichtenportale und Blogs berichteten über den cleveren Marketing-Trick.
- Burger King erhielt eine massive mediale Reichweite ohne direkt für Werbung zu zahlen.
Was ist die Kampagne?
- Jedes Jahr veröffentlicht Spotify „Spotify Wrapped“, eine personalisierte Jahresrückschau mit den meistgehörten Songs, Künstlern und Genres jedes Nutzers.
- Nutzer teilen ihre persönlichen Statistiken freiwillig auf Social Media.
Warum ist es Earned Media?
- Millionen von Nutzern verbreiten ihre „Wrapped“-Statistiken kostenlos für Spotify auf Instagram, Twitter & TikTok.
- Zahlreiche Promis und Influencer teilen ihre Playlists und schaffen so eine natürliche Markenpräsenz.
- Kein direktes Werbebudget, aber virale organische Reichweite.
Was macht Wendy’s anders?
- Die Fast-Food-Kette Wendy’s ist für ihre frechen, humorvollen Twitter-Roasts bekannt.
- Sie antwortet auf Tweets von Kunden und „ärgert“ Konkurrenten wie McDonald's mit witzigen Kommentaren.
- Ein legendärer Twitter-Thread forderte Fans auf, „Roasts“ zu bekommen – und wurde viral.
Warum war es Earned Media?
- Millionen von Likes, Shares & Retweets ohne Werbebudget.
- Andere Marken & Medien griffen die Tweets auf – kostenlose PR.
- Schafft eine loyale Community, die sich aktiv mit der Marke auseinandersetzt.
Essenz
Earned Media ist eine authentische und kosteneffiziente Möglichkeit, Markenbekanntheit und Vertrauen aufzubauen. Durch organische Erwähnungen, Empfehlungen und virale Inhalte erreicht diese Form des Marketings eine breite Zielgruppe und fördert langfristigen Erfolg. Obwohl Unternehmen Earned Media nicht direkt kontrollieren können, lässt sich durch hochwertige Inhalte, guten Kundenservice und strategische Kommunikation die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Earned Media entsteht.