Zustellbarkeit im E-Mail-Marketing
Die Zustellbarkeit, auch als Deliverability bekannt, beschreibt die Fähigkeit, E-Mails zuverlässig in den Posteingang der Empfänger zu übermitteln, anstatt sie im Spam-Ordner oder durch Filter blockiert zu sehen.
Eine hohe Zustellrate gewährleistet, dass E-Mail-Kampagnen ihr volles Potenzial entfalten und die Zielgruppe tatsächlich erreichen. Einflussfaktoren sind sowohl technische Einstellungen als auch die Qualität der Empfängerliste und die Absenderreputation.

Warum ist eine gute Zustellbarkeit entscheidend?
Maximierung der Reichweite:
Je mehr Nachrichten im Spam-Ordner landen oder gar nicht zugestellt werden, desto geringer sind die Chancen auf Interaktionen wie Öffnungen und Klicks.
Erhalt der Absenderreputation:
Eine dauerhaft schlechte Zustellbarkeit kann die Glaubwürdigkeit einer Absenderdomain oder IP-Adresse beeinträchtigen, was sich langfristig negativ auf künftige Kampagnen auswirkt.
Die Stärkung des Vertrauens:
Empfänger, die E-Mails regelmäßig in ihrem Posteingang finden, nehmen die Marke als seriös wahr und interagieren eher mit den Inhalten.
Welche Faktoren beeinflussen die Zustellbarkeit?
- Absenderreputation: Mail-Provider bewerten Absender anhand von Bounce-Raten, Spam-Beschwerden und Versandhistorie. Eine schlechte Reputation führt dazu, dass E-Mails als unerwünscht eingestuft werden.
- Technische Konfiguration: SPF, DKIM und DMARC: Authentifizierungsmechanismen, die E-Mail-Servern helfen, legitime Absender zu verifizieren.
- IP-Warm-up: Ein schrittweiser Anstieg des Versandvolumens bei neuen oder selten genutzten IP-Adressen fördert Vertrauen bei Mail-Providern.
Einhaltung gesetzlicher Vorgaben
Nur E-Mails an Kontakte versenden, die explizit zugestimmt haben (Double Opt-in), um rechtliche Risiken und negative Auswirkungen durch hohe Spam-Beschwerden zu vermeiden.
Pflege der Empfängerliste:
Regelmäßiges Entfernen ungültiger Adressen, inaktiver Kontakte und Hard Bounces reduziert das Risiko, von Mail-Providern als Spam-Versender eingestuft zu werden.
Relevanz und Qualität der Inhalte:
Spam-Trigger-Wörter, übermäßige Sonderzeichen, zu viele Bilder oder irreführende Absenderdaten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass E-Mails im Spam-Ordner landen.
Nutzerinteraktionen:
Eine hohe Öffnungs- und Klickrate signalisiert E-Mail-Diensten, dass die Nachrichten erwünscht sind, was die Zustellbarkeit verbessert.
Kennzahlen, welche die Zustellbarkeit bewerten
- Zustellrate (Delivery Rate): Gibt an, wie viele E-Mails erfolgreich im System des Empfängers angekommen sind. Eine hohe Delivery Rate bedeutet, dass die meisten E-Mails erfolgreich zugestellt wurden. Eine niedrige Rate kann auf Probleme mit der Zustellbarkeit hinweisen, z. B. durch fehlerhafte Adressen oder Spam-Filter.
- Spam-Bewerderate (Spam Complaint Rate): Ist eine wichtige Kennzahl im E-Mail-Marketing, die angibt, wie viele Empfänger eine E-Mail als Spam markiert haben, im Verhältnis zur Gesamtzahl der zugestellten E-Mails. Eine Spam Complaint Rate von unter 0,1 % (1 Beschwerde pro 1.000 zugestellte E-Mails) gilt als unproblematisch. Werte über 0,3 % können die Zustellbarkeit bereits negativ beeinflussen. Ab 0,5 % oder mehr besteht ein hohes Risiko, dass der Absender als Spam-Versender eingestuft wird.
- Reputation Scores: Tools wie Google Postmaster Tools oder Microsoft SNDS liefern Einblicke in die Bewertung der Absenderdomain.
- Engagement-Metriken: Öffnungs-, Klick- und Abmelderaten sind wichtige Indikatoren für die Qualität der Inhalte und beeinflussen die Zustellbarkeit langfristig.
So verbessern Sie die Zustellbarkeit Ihrer Marketing E-Mails
- Technische Absicherung: SPF, DKIM und DMARC einrichten, um zu gewährleisten, dass E-Mails authentisch sind. Blacklist-Monitoring, um zu überprüfen, ob die Absender-IP auf Spam-Listen steht.
- Regelmäßige Listenhygiene: Hard Bounces entfernen, um unnötige Versandkosten und Reputationsverluste zu vermeiden. Uninteressierte Empfänger reaktivieren oder auslisten, um Engagement-Raten zu verbessern.
- Stärkung der Absenderreputation: Versandvolumen schrittweise steigern (IP-Warm-up), um Mail-Providern ein natürliches Versandverhalten zu signalisieren. Spam-Beschwerden analysieren und reduzieren, um langfristig als vertrauenswürdiger Absender wahrgenommen zu werden.
- Inhalte optimieren: Klar formulierte Betreffzeilen und ein seriöses Layout erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass E-Mails geöffnet und gelesen werden. Personalisierte Inhalte und Segmentierung steigern die Relevanz und reduzieren Absprungraten.
- Laufendes Monitoring: Zustellraten und Engagement-Metriken regelmäßig überprüfen, um frühzeitig Optimierungsmaßnahmen einzuleiten. Spam-Fallen identifizieren, die durch den Versand an veraltete oder gekaufte Listen entstehen können.

Eine schlechte Zustellbarkeit hat oft gute Gründe
- Fehlende Authentifizierung: Ohne SPF, DKIM oder DMARC steigt die Wahrscheinlichkeit, dass E-Mails als potenzielle Spam-Versuche eingestuft werden.
- Gekaufte oder veraltete Listen: Schlechte Datenqualität führt zu hohen Bounces und niedriger Interaktion.
- Zu hohe Versandfrequenz: Wenn Empfänger sich von zu vielen Nachrichten überfordert fühlen, kann dies zu Abmeldungen oder Spam-Markierungen führen.
Im Wesentlichen
Eine hohe Zustellbarkeit ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen E-Mail-Strategie. Durch eine solide technische Grundlage, regelmäßige Listenpflege, optimierte Inhalte und eine kontinuierliche Analyse relevanter Kennzahlen lassen sich Zustellprobleme vermeiden. Wer diese Best Practices beachtet, erhöht nicht nur die Sichtbarkeit seiner Kampagnen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Empfänger und maximiert den Erfolg seiner E-Mail-Kommunikation.