Was können KI-Agenten?

KI-Agenten sind derzeit das Trendthema der Tech-Welt – und das nicht ohne Grund. Während klassische KI auf Prompts reagiert, arbeiten Agenten weitgehend selbstständig: Sie planen, analysieren, recherchieren, interagieren mit Tools und entwickeln komplette Workflows. Doch was macht sie so besonders? Und wie werden sie Unternehmen verändern? Ein Blick auf das, was KI-Agenten heute schon leisten – und wohin die Reise geht.

Inhaltsverzeichnis

Was sie leisten und wie sie die Arbeitswelt verändern

ChatGPT lässt die Agenten auf die Welt los. Und auch Google zieht mit Gemini 3 nach. Perplexity arbeitet eh schon mit Agenten und auch ist die neue Funktion der KI-Anbieter zumindest innerhalb dieser Bubble momentan Thema Nummer 1. Bleibt die Frage: Was machen Agenten eigentlich? Und vor allem: Was machen sie anders? Wollten wir auch wissen. Und die Antwort überrascht.

Was sind KI-Agenten?

KI hilft uns heute schon bei zahlreichen Aufgaben. Dafür geben wir ihr mittels eines Prompts Anweisungen, was sie für uns suchen, schreiben zusammenstellen oder beantworten soll. Dabei gilt in aller Regel: Desto genauer die Vorgaben, desto besser das Ergebnis.

Wer die KI-Entwicklung konsequent weiterdenkt, kommt schnell darauf, dass der nächste logische Schritt Agenten sind. Dabei handelt es sich um weiterentwickelte, autonom handelnde Systeme, die nicht nur auf Eingaben reagieren, sondern eigenständig Aufgaben planen, ausführen und überwachen können. Sie lassen sich in dieser Funktion viel umfassender als Kollege, Sparringspartner oder Mitarbeiter einsetzen, als die bisher eingesetzten Systeme.

Das können die Agenten

Selbstständig arbeiten

Normale KI reagiert, wie beschrieben, ausschließlich auf Eingaben. „Schreibe einen Text“, „Erstelle eine Tabelle“, „Übersetze das…“. Einige Systeme, unter anderem Gemini und ChatGPT, haben diese Einschränkung zwar bereits verwischt. Ihre Modelle stellen zusätzliche Fragen und bieten weiter Bearbeitungsmöglichkeiten an. Hierbei handelt es sich aber eher um die Simulation eines Agenten, als um eine vollwertige Umsetzung.

Agenten können aktiv selbst arbeiten, auch ohne direkte Eingabe. Sie denken also quasi mit und liefern uns Ergebnisse und Zusatzinformationen, die weit über das hinausgehen, was wir uns ursprünglich vorgestellt haben.

Anwendungsbeispiel:

Wir haben beispielsweise die Möglichkeit, einen Agenten damit zu beauftragen, verschiedene Online-Shops zu überwachen und uns einmal wöchentlich ein Dossier mit aktuellen Preisentwicklungen zusammenzustellen. Bei starken Schwankungen würde der Agent dann zudem selbstständig nach den Gründen dafür forschen und uns diese entsprechenden Informationen ebenfalls mitgeben, ergänzt um Empfehlungen zur Preisgestaltung im eigenen Online-Shop.

Eine andere Möglichkeit, die allerdings deutlich mehr Vertrauen in die Fähigkeiten eines Agenten voraussetzt, ist der Einsatz als eine Art Sekretär. In dieser Funktion prüft die KI eingehende E-Mails, sortiert und kategorisiert diese, beantwortet Standardfragen, legt uns relevante Nachrichten nach Priorität vor, macht Vorschläge für Antworten und recherchiert fehlende Fakten, wo nötig.

Mit Tools & Systemen arbeiten

Agenten können, wenn auch mit Einschränkungen, auf externe Dienste zurückgreifen und mit diesen interagieren. So haben sie die Fähigkeit, über APIs Informationen abzufragen oder Anfragen zu stellen, können auf Datenbanken zugreifen und lassen sich in CRM oder Automatisierungsplattformen einbinden.

Daraus ergeben sich zahllose neue Einsatzszenarien, deren Wirkungsmacht sich gar nicht hoch genug einschätzen lässt. Unternehmen jeder Branche haben zahlreiche Prozesse, die sich durch einen Agenten beschleunigen lassen und so Produktivität und Effizienz deutlich steigern können.

Allerdings gibt man KIs insbesondere dann, wenn sie an relevanten Schaltstellen sitzen, ein enormes Maß an Macht und Verantwortung. Hier ist eine detaillierte Nutzen/Risiko-Analyse bereits im Vorfeld und auch in jedem Schritt der Implementierung ratsam, um Fehlerquellen schnell zu identifizieren.

Anwendungsbeispiel:

Eine relativ einfache Anwendung gibt dem Agenten Zugriff auf ein Excel-Dokument, das täglich mit aktuellen Verkaufszahlen aktualisiert wird. Die KI erstellt daraus dann einen strukturierten Bericht und stellt diesen in Form einzelner Folien in der Firmencloud zur Verfügung.

In einem komplexeren Anwendungsfall wird die KI zusätzlich noch an das Warenwirtschaftssystem und die Personalverwaltung angebunden und ist dann in der Lage, unter Einbezug der Produktionszahlen, aktueller Trends, der Auslastung und des Krankenstandes Empfehlungen zu zukünftigen Einstellungen abzugeben oder umfassende Berichte zur Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu erstellen.

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Mit anderen Agenten kooperieren

Wem die Fähigkeiten eines einzelnen Agenten nicht genug sind, der kann noch einen Schritt weitergehen und sich ein ganzes Team aufbauen. Denn Agenten können ganz wunderbar zusammenarbeiten. So lassen sich einzelne Systeme gezielt spezialisieren und aufeinander aufbauend bessere Ergebnisse erzielen.

Anwendungsbeispiel:

In der Optimierung von Websites könnten wir beispielsweise eine Agenten zur Recherche neuer Themen einsetzen. Die gesammelten Inhalte gibt er an einen zweiten Agenten weiter, der auf Texterstellung spezialisiert ist. Ein dritter optimiert die Texte nach SEO-Standards und ein vierter ist in das Content-Management-System eingebunden und kümmert sich um die automatische Veröffentlichung.

Dieses Team ließe sich zudem noch um einen Agenten für die Bilderstellung erweitern. Ebenso denkbar wäre eine KI, die wöchentlich nach neuen, relevanten Inhalten zu einem Thema recherchiert und dann entscheidet, ob diese in Menge und Umfang ausreichend sind, um den gesamten Prozess noch einmal neu anzustoßen, Abschnitte zu ergänzen oder zu überarbeiten oder auch nichts zu ändern.

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Dauerhafte Konfiguration statt temporärer Kontext

Ein KI-Agent lässt sich so einrichten, dass er bestimmte Aufgaben konsistent durchführt. Das beutetet nicht nur, dass er bestimmte Routinen zu vorher definierten Zeitpunkten durchführt, beispielsweise täglich einen Bericht der Leistung des Webshops vom Vortag zusammenstellt, sondern dass er beispielsweise Presseartikel immer in derselben Tonalität verfasst oder in der grafischen Erstellung von Bildmaterial einen festgelegten, mit dem eigenen Unternehmen assoziierten Stil pflegt.

Anwendungsbeispiel:

Ein KI-Agent im Supportbereich hält sich wie ein fester Mitarbeiter auf Wunsch an bestimmte Wortbausteine, aus denen er seine Antwort aufbaut. Unter das unter Einbezug aller relevanten FAQs zu dem spezifischen Thema. Zudem beachtet er bei seinen Antworten auch alle internen Richtlinien zu Tonalität, Ansprache und Datenschutz.

KI-Agenten: Der nächste Schritt von ChatGPT, Gemini & Co.

KI-Agenten markieren den nächsten großen Schritt in der Entwicklung künstlicher Intelligenz. Sie gehen weit über das bekannte Prompt basierte Arbeiten hinaus und übernehmen komplexe, mehrstufige Aufgaben eigenständig. Durch ihre Fähigkeit, proaktiv zu handeln, mit Tools und Systemen zu interagieren, dauerhaft konfiguriert zu bleiben und sogar im Team mit anderen Agenten zu arbeiten, eröffnen sie Unternehmen völlig neue Effizienz- und Automatisierungspotenziale. Gleichzeitig erfordern sie verantwortungsbewusste Implementierung und klare Leitlinien, um Risiken zu minimieren. Fest steht: KI-Agenten werden nicht nur Werkzeuge sein – sondern echte digitale Teammitglieder.