SEO im Wandel
SEO entwickelt sich rasend schnell. Und damit auch die Begriffe, mit denen Marketer, Agenturmenschen und Co. um sich werfen. Den Überblick zu behalten, fällt selbst Branchen-Profis manchmal schwer. Und seien wir ehrlich: Viele der Begriffe, die heute noch als echter Gamechanger gehandelt werden, sind morgen bereits in der Versenkung verschwunden.
Dennoch ist es ratsam, ab und an einen Blick auf das zu werfen, was momentan im Trend liegt. Und zum Teil ist es auch enorm unterhaltsam. Hier sind 12 SEO-Trends, welche die Google-Suche im Jahr 2025 prägen (könnten):
1. Entity-First Indexing
Google bewertet nun Entitäten (Personen, Orte, Dinge, Konzepte) höher als reine Keywords.
Früher: Seiten mit Keyword-Stuffing wie „beste italienische Restaurants“ rankten hoch.
Jetzt: Seiten, die konkrete Entitäten wie „Giovanni’s, ein beliebtes italienisches Restaurant in New York“ nennen, ranken deutlich besser, weil Google Kontext und reale Entitäten bevorzugt.
Damit sind die Zeiten von Keyword-Stuffing endgültig vorbei. Für Texter ist das ein Segen, denn es gibt ihnen wesentlich mehr Freiheit bei der Wahl ihrer Formulierungen. Für den ein oder anderen SEO erfordert dies jedoch ein Umdenken.
Tipp: Integrieren Sie bekannte Personen, Marken und spezifische Orte in Ihren Inhalten.
2. Search Generated Experience (SGE)
Googles KI-generierte Suche liefert umfassendere und präzisere Antworten direkt in den Suchergebnissen.
Früher: Kurze Snippets bestimmten die Suche.
Jetzt: KI-gestützte Antworten sind prominent platziert und beeinflussen maßgeblich die Sichtbarkeit.
Google nutzt die hauseigene KI, um das Sucherlebnis zu verbessern. Was für Nutzer oft praktisch ist, kann für Websitebetreiber zum Problem werden. Denn wer schon bei Google alle Antworten bekommt, muss keine weiteren Seiten mehr besuchen. Und für SEOs stellt sich die Frage: Wie bekomme ich mein Unternehmen in die KI-Ergebnisse?
Tipp: Strukturieren Sie Ihre Inhalte in klare Abschnitte, die Google leicht extrahieren kann.
3. Attention SEO
Google bewertet Interaktionen wie Verweildauer und Nutzer-Engagement höher als Klicks allein.
Früher: Die Klickrate (CTR) war ein Hauptfaktor.
Jetzt: Verweildauer, Scrolltiefe und aktive Interaktionen sind entscheidend für Rankings.
Ob und in welchem Umfang die Interaktionen von Nutzern mit Websites gemessen und ausgewertet werden und wie diese dann in das Ranking einfließen, ist seit Jahren ein Diskussionsthema im SEO-Kosmos. Google selbst verhält sich zu diesem Thema gewohnt einsilbig. Unabhängig von irgendwelchen Metriken deutet ein kurzer Aufenthalt ebenso wie eine geringe Scrolltiefe und wenige Interaktion aber klar darauf hin, dass Besucher nicht das finden, was sie suchen. Ein deutliches Zeichen für Handlungsbedarf.
Tipp: Bieten Sie mehr und interessantere Inhalte sowie interaktive Elemente wie Videos, Animationen oder Infografiken.
4. EEAT-Driven Structured Data
Strukturierte Daten signalisieren jetzt klar Expertise, Erfahrung, Autorität und Vertrauenswürdigkeit (EEAT).
Früher: Allgemeine Autorenbeschreibungen reichten aus.
Jetzt: Präzise Angaben wie „Max Mustermann, 15 Jahre Erfahrung in Cybersicherheit, Doktortitel“ stärken Glaubwürdigkeit und Ranking.
Wer in den EEAT-Bereichen unterwegs ist, sollte schon längst damit angefangen haben, sich eine Reputation aufzubauen. Denn für Google wird der Expertenstatus immer relevanter. Noch Nachholbedarf? Dann fragen Sie gerne bei der Agentur Ihres Vertrauens nach.
Tipp: Optimieren Sie Autorenprofile und nutzen Sie strukturierte Daten gezielt.
5. Content Velocity
Die Geschwindigkeit, mit der Inhalte veröffentlicht und von Google indexiert werden, ist entscheidender denn je.
Früher: Regelmäßige Veröffentlichungen waren ausreichend.
Jetzt: Schneller publizierte Inhalte mit hoher Qualität erhalten bessere Rankings.
Wer mehr schreibt, bekommt Fleißpunkte. Aber nur, wenn die Qualität ausreicht. Wirklich neu ist diese Erkenntnis nicht.
Tipp: Erstellen Sie regelmäßig aktuelle und thematisch relevante Inhalte, z. B. durch News-Updates oder Trendberichte.
Unsicher, welche Trends für Ihre Website relevant sind? Frag Sie uns!
6. KI-Optimierung
Inhalte gezielt für KI-generierte Ergebnisse aufbereiten und optimieren.
Früher: Optimierung für menschliche Leser und die Suchmaschine.
Jetzt: Kurze, strukturierte FAQ-Abschnitte und klare Antworten steigern die Sichtbarkeit in KI-generierten Snippets.
Wie bekomme ich meine Inhalte in die KI-Antworten? Diese Frage wird wohl einer der zentralen in der SEO-Bubble der kommenden Jahre sein. Einfache Antworten gibt es nicht. Zumal die meisten SEOs erst jetzt so langsam mit dem Testen anfangen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden die Diskussionen der kommenden Monate bestimmen.
Tipp: Verwenden Sie prägnante Absätze und häufige Fragen (FAQs), die Google direkt übernehmen kann.
7. Sentiment-Driven SEO
Google analysiert und bewertet zunehmend die Stimmung und Tonalität von Inhalten.
Früher: Einfache Bewertungen wie „Dieser Laptop ist gut.“
Jetzt: Differenzierte Aussagen wie „Dieser Laptop überzeugt durch Geschwindigkeit und Performance speziell für Profis.“ ranken besser.
Ein weiteres Bewertungskriterium für Inhalte und zudem ähnlich gelagert wie der Entity-First Index. Auch hier freuen sich Texter, denn die oft starren Gerüste für SEO-Texte werden konsequent weiter aufgebrochen.
Tipp: Schreiben Sie authentisch, spezifisch und emotional ansprechend.
8. Neural Matching 2.0
Googles verbessertes Natural Language Processing (NLP) versteht komplexe Suchanfragen wesentlich genauer.
Früher: Suchanfragen mussten exakte Formulierungen enthalten.
Jetzt: Google versteht auch komplexe und umgangssprachliche Anfragen viel besser.
Googles Versuch, den Menschen und seine Intentionen besser zu verstehen, geht in die zweite Runde. So lange die Suchmaschine aber nicht Gedanken lesen kann, wird es immer Fälle geben, in denen sich das Ergebnis stark von der Intention des Fragenden unterscheidet. Ob die durch diese Neuauflage spürbar weniger werden als zuvor, wird die Zukunft zeigen.
Tipp: Verfassen Sie Inhalte natürlich, variieren Sie Formulierungen und beantworten Sie Fragen ausführlich.
9. Topical Depth
Tiefgründiger und umfangreicher Content schlägt knappe, oberflächliche Artikel.
Früher: Kurze Artikel wie „Tipps für Heimwerker“.
Jetzt: Umfassende 3.000-Wörter-Guides mit detaillierten Anleitungen ranken deutlich besser.
Google möchte guten Content. Und um ein Thema im vollen Umfang zu beschreiben, braucht es nun einmal eine gewisse Tiefe und Länge. Gerade im Bereich der Landingpages setzen SEOs schon seit mehreren Jahren auf Texte weit jenseits der 1.000 Wörter. Mit der Unterstützung von KI lässt sich hier problemlos noch eine Null dranhängen. Über welche fachliche Tiefe diese Inhalte verfügen, liegt dann allerdings im Kompetenzbereich des zuständigen Redakteurs.
Tipp: Investieren Sie in lange, umfassende Inhalte, die das Thema vollständig abdecken.
10. Visual SEO
Visuelle Inhalte wie Bilder, Videos, Infografiken oder Slideshows gewinnen zunehmend an Bedeutung für die Sichtbarkeit bei Google.
Früher: Bilder waren schmückendes Beiwerk ohne große SEO-Wirkung.
Jetzt: Gut optimierte visuelle Inhalte können entscheidend zum Ranking beitragen – insbesondere bei der Bildersuche, Discover oder in Video-Snippets.
Google erkennt immer besser, was auf Bildern zu sehen ist, welche Themen Videos behandeln und wie relevant visuelle Elemente zum Suchintent passen. Auch die Dateibenennung, Alt-Texte, Bildunterschriften und die Einbettung in den Kontext spielen eine zentrale Rolle.
Tipp: Verwenden Sie hochwertige, thematisch passende visuelle Inhalte, optimieren Sie Metadaten und binden Sie Medien gezielt ein, um Suchintentionen visuell zu bedienen.
SEO weitergedacht: Lass Sie uns gemeinsam Ihre Sichtbarkeit optimieren.
11. Voice Search Optimization
Mit Sprachassistenten wie Siri oder Alexa wird die Optimierung für gesprochene Suchanfragen immer wichtiger.
Früher: Suchanfragen bestanden meist aus kurzen Stichworten.
Jetzt: Nutzer stellen vollständige Fragen wie „Welches Restaurant in Berlin hat heute Abend noch offen?“
Die Sprachsuche unterscheidet sich in Struktur, Länge und Tonalität deutlich von klassischer Texteingabe. Hier zählen einfache, natürlich gesprochene Antworten – möglichst in einem Satz.
Tipp: Integrieren Sie kurze, dialogorientierte Antworten und typische W-Fragen in Ihre Inhalte – z. B. in Form von FAQs oder featured Snippets.
12. Zero-Click-Optimierung
Immer mehr Suchanfragen werden direkt auf der Google-Ergebnisseite beantwortet – ohne dass Nutzer überhaupt eine Website besuchen.
Früher: Der Klick auf das Suchergebnis war das Ziel.
Jetzt: Informationen wie Wetter, Öffnungszeiten, Definitionen oder Tabellen erscheinen direkt bei Google – das Suchziel ist oft bereits erreicht.
Auch wenn das für Websitebetreiber auf den ersten Blick negativ erscheint, bietet es Chancen: Wer Inhalte gezielt für die direkte Darstellung aufbereitet, kann Markenbekanntheit, Vertrauen und Sichtbarkeit stärken – auch ohne Klick.
Tipp: Strukturieren Sie Inhalte so, dass sie als Featured Snippets, Knowledge Panels oder direkte Antworten angezeigt werden können – kurz, präzise und gut formatiert.
Zwischen Buzzword-Bingo und echter Strategie
Nicht jeder neue Begriff wird die SEO-Welt revolutionieren. Manche Trends verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind – andere verändern nachhaltig, wie wir Content denken, aufbereiten und veröffentlichen. Wer den Überblick behält und nicht jedem Hype hinterherrennt, sondern strategisch relevante Entwicklungen für sich nutzt, hat einen klaren Vorteil.
SEO 2025 bedeutet: smarter, vernetzter und userzentrierter. Es lohnt sich, am Ball zu bleiben – nicht nur der Sichtbarkeit wegen, sondern auch, weil sich Suchmaschinenoptimierung gerade neu erfindet. Wer mitdenkt, gewinnt.