Google Ads zur Selbstverteidigung

Was passiert, wenn Sie Ihren Unternehmensnamen googeln – und zuerst Ihre Konkurrenz erscheint? Willkommen bei Brand Bidding: Einer umstrittenen, aber oft unterschätzten Google-Ads-Strategie. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann das Bieten auf den eigenen Namen kluge Selbstverteidigung ist – und wann es reine Geldverschwendung bedeutet.

Inhaltsverzeichnis

Bieten auf das eigene Unternehmen: Sinnvolle Taktik oder bloß Geldverschwendung?

Was erscheint bei Google ganz oben, wenn ich den Namen Ihres Unternehmens eingebe? Sie? Oder Ihre Mitbewerber? Willkommen in der Welt von Google Ads, wo selbst Ihr eigener Markenname kein geschütztes Terrain ist.

Viele Unternehmen stehen irgendwann vor der Frage: Sollten wir auf unseren eigenen Markennamen bieten? Also für Klicks bezahlen, obwohl wir ohnehin organisch ganz oben stehen? Klingt absurd – ist es aber nicht zwangsläufig. Dieser Blogbeitrag geht dem Thema auf den Grund und zeigt, wann sich Brand Bidding lohnt und wann Sie Ihr Werbebudget besser anderweitig investieren sollten.

Was bedeutet „Bieten auf das eigene Unternehmen“ überhaupt?

Im Google Ads-Kosmos sprechen wir vom sogenannten Brand Bidding, wenn ein Unternehmen auf Keywords bietet, die den eigenen Markennamen oder Markenbegriffe enthalten – etwa „Müller Gartenbau“ oder „Rechtsanwalt Schmitz Köln“.

Ziel dieser Taktik ist, bezahlte Anzeigen über oder neben den organischen Suchtreffern zu platzieren. Aber warum Geld ausgeben, wenn das eigene Unternehmen sowieso schon auf Platz 1 steht?

Ganz einfach: Weil andere auf Ihren Namen bieten können. Und diese anderen sind nicht selten die Konkurrenz, die genau weiß, dass Ihre Marke bereits gesucht wird – und davon profitieren möchte.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Ihrem Namen ganz oben bleiben.

Kostenloses Erstgespräch anfragen

Darum ergibt Brand Bidding Sinn

1. Schutzschild gegen Wettbewerber

Wenn Mitbewerber auf Ihren Markennamen bieten, können deren Anzeigen über Ihrem organischen Ergebnis erscheinen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch Kunden ablenken – oder gar abwerben.

Mit eigenen Anzeigen halten Sie die Kontrolle über das erste Suchergebnis.

2. Maximale Sichtbarkeit auf der SERP

Die „Search Engine Results Page“ ist das, was die meisten Menschen unter Google verstehen – nämlich die Seite, auf der die Suchergebnisse zu sehen sind. Mit einer Kombination aus organischem und bezahltem Eintrag belegen Sie hier deutlich mehr Fläche, erhöhen Ihre Markenpräsenz und senken das Risiko, dass Suchende Sie übersehen.

3. Maßgeschneiderte Inhalte

Während Sie bei organischen Ergebnissen auf Meta-Description und Title-Tag begrenzt sind, erlauben Google Ads kreative Spielräume: Sie können Anzeigen mit Sitelinks, Callouts, Telefonnummern, Standortinfos oder Sonderaktionen gestalten – und so potenziellen Kunden ein digitales Schaufenster Ihres Angebots präsentieren.

4. Niedrige Klickpreise (CPC)

Geht es um Ihren Markennamen, sind Sie bei Google Ads im Vorteil. Schließlich sind Sie am relevantesten für Ihre eigene Marke und haben folglich dafür auch die beste Website. Das führt zu sehr niedrigeren Kosten pro Klick.

Der Wettbewerb zahlt für die Schaltung erheblich mehr – und gibt eventuell sogar auf, wenn Sie mitmischen.

Die Kehrseite: Warum es auch rausgeworfenes Geld sein kann

  • Sie zahlen für „Ihre“ Besucher
    Das Hauptargument: Ein Nutzer, der Ihren Markennamen googelt, wollte sowieso zu Ihnen – warum also dafür bezahlen? Ein Statement, dem sich kaum widersprechen lässt – dennoch sind die Kosten dafür, es zu überprüfen, überschaubar.
  • Gute SEO = keine Ads nötig?
    Wenn Ihre Website bereits organisch ganz oben rankt und die Konkurrenz schläft, ist das Gebot auf den eigenen Namen tatsächlich überflüssig. Aber: Regelmäßig kontrollieren, ob sich daran nicht etwas geändert hat. Gerade im Umfeld von Messen wird in einigen Branchen mit harten Bandagen um Aufmerksamkeit gekämpft.
  • Kannibalisierungseffekt
    Manche Nutzer klicken reflexartig auf den ersten Link – auch wenn es eine Anzeige ist. Das heißt: Sie verlieren potenziell kostenlosen Traffic, den Sie mit Ads zurückkaufen. Ärgerlich.
  • Google gewinnt – nicht unbedingt Sie
    Google freut sich über jedes zusätzliche Keyword im Bieterkampf. Für Ihr Unternehmen gilt jedoch: Jede Ausgabe muss sich rechnen.

Butter bei die Fische: Wann lohnt sich Brand Bidding wirklich?

  • Konkurrenz schläft nicht: Wenn andere aktiv auf Ihren Namen bieten, wird Brand Bidding zur Notwendigkeit.
  • Markteinführung oder Rebranding: Neue Marken brauchen Zeit für organische Sichtbarkeit – bezahlte Ads können helfen, diese Lücke zu überbrücken.
  • Kampagnen oder Landingpages: Wenn spezielle Inhalte, Events oder Angebote beworben werden sollen, bietet sich eine gezielte Steuerung über Ads an.
  • Saisonale Peaks oder neue Produkte: Wer punktuell Sichtbarkeit braucht, kann mit Brand-Anzeigen flexibel reagieren.
  • Geringer CPC: Wenn die Klickpreise niedrig sind, lohnt sich oft schon ein kleiner Testlauf.

Ihr Markenname gehört Ihnen – sorgen wir gemeinsam dafür.

Jetzt beraten lassen

Best Practices für Ihr Brand Bidding

Kombinieren Sie SEO und SEA. Sehen Sie bezahlte und organische Suchergebnisse nicht als Gegenspieler, sondern als Team. Ziel ist es, die gesamte erste Seite zu dominieren. Nutzen Sie die Vorteile und Möglichkeiten, über beide Kanäle zeitgleich Sichtbarkeit aufzubauen und machen Sie Suchenden klar, dass an Ihnen kein Weg vorbeiführt.

Dabei helfen die Anzeigenerweiterungen von Google Ads. Mit Sitelinks, Callouts, Snippets und Standortinfos stechen Sie aus der Masse hervor und geben dem User sofort Relevanzsignale. Diese sollten deshalb gut gepflegt und aktuell sein.

Um unnötige Klickkosten zu reduzieren, empfiehlt es sich, die Self-Bidding-Kampagne separat aufzusetzen. Geben Sie ein sehr enges Keywordset vor und schließen Sie konsequent Begriffe aus, die Ihre Sichtbarkeit nicht steigern, beispielsweise solche, die nur Ihre Mitarbeiter eingeben würden.

Für das beste Ergebnis gilt auch hier: Testen, testen, testen. Probieren Sie verschiedene Anzeigentexte, CTAs und Zielseiten, verwerfen Sie und planen Sie neu. Erfolg entsteht aus kontinuierlicher Optimierung.

Rechnen statt raten

Ist es nun sinnvoll, auf die eigene Marke zu bieten? Ein klares Jein. Brand Bidding ist kein pauschales „Ja“ oder „Nein“, sondern vielmehr eine Frage der Strategie. Richtig eingesetzt, kann das Bieten auf den eigenen Namen ein wertvoller Pfeil in Ihrem Köcher sein und den Wettbewerb in die Schranken weisen. Ohne Konzept und Pflege kostet es Sie nur unnötig Geld, Zeit und Nerven.