User Intent in der Suchmaschinenoptimierung

Den User Intent zu identifizieren und das bestmögliche Ergebnis zu liefern, ist Aufgabe jeder erfolgreichen Suchmaschine. Was Sie dafür tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie benutzen Sie eine Suchmaschine? Stellen Sie konkrete Fragen, auf die Sie eine Antwort suchen? Geben Sie Schlagwörter oder Themen ein, über die Sie Informationen benötigen? Kombinieren Sie Wörter zu komplexen Anfragen? Verwenden Sie sogar Suchparameter für die Eingrenzung der Ergebnisse?

Es gibt zahllose Möglichkeiten, die eigene Anfrage zu stellen. Ziel ist dabei immer, die optimale Antwort zu finden. Diese Suchabsicht, den User Intent, zu identifizieren und das bestmögliche Ergebnis zu liefern, ist Aufgabe jeder erfolgreichen Suchmaschine. Doch das ist oft komplizierter, als es auf den ersten Blick erscheint.

Was ist User Intent?

Der Begriff stammt aus dem Information Retrival, also der wissenschaftlichen Hilfsdisziplin, die sich mit dem Durchsuchen von Datenmengen und der Sortierung der Ergebnisse befasst und unter anderem in der Informatik, der Linguistik sowie dem Bibliothekswesen zur Anwendung kommt.

Für den SEO-Bereich liefert Kevin Inding in seinem Blog eine passende Definition: “[User intent is ] the goal a user aims to achieve when searching on Google or other search engines.” Es geht also darum, dem Suchenden das zu liefern, was er finden möchte. Das klingt zunächst einmal absolut logisch, ist aber schwer umzusetzen. Denn wir Menschen stellen Suchanfragen nicht so logisch, wie ein Algorithmus es gerne hätte. Wir benutzen Sprache wesentlich komplexer und vielschichtiger, als es ein Programm je könnte.

Wo liegt das Problem?

Unsere Eingaben lassen sich immer interpretieren und müssen in einen Kontext gesetzt werden, um uns das passende Ergebnis zu liefern. Denn rein theoretisch gibt es zahllose Möglichkeiten, wie eine Suchmaschine auf unsere Anfrage reagieren und welche Ergebnisse sie uns zurückgeben kann.

Ein Beispiel: Ich möchte etwas Essen gehen und geben den Suchbegriff „Restaurant“ ein. Eine Suchmaschine mit einem simplen Sortiermechanismus könnte mir nun eine alphabetische Liste aller Restaurants in ihrer Datenbank ausgeben. Auch eine Definition des Begriffes, alle Zeitungsartikel zum Thema oder ein Guide zum Führen eines solchen Lokals wären logische Antworten. Wirklich befriedigend ist keines der Ergebnisse, denn meine Suchabsicht wurde nicht erfüllt.

Lösungen

Der Grund dafür ist der fehlende Kontext. Deshalb geben wir nun mehr Begriffe ein, um eine Anfrage zu präzisieren. „Restaurant in Unna jetzt geöffnet Chinesisch“ wäre eine Möglichkeit.

Bei dieser Methode müssen wir schon im Vorfeld wissen, wohin die Reise gehen soll. Und auch ein gewisses Grundverständnis von der Funktion einer Suchmaschine kann nicht schaden, um die Parameter passend einzugeben.

Google möchte es uns aber leicht machen. Um das bestmögliche Ergebnis zu liefern, wird der Algorithmus ständig optimiert, um ein immer besseres Verständnis für die Nutzerabsicht zu entwickeln. Mit dem Hummingbird-Update ist die Suchmaschine seit 2013 dazu in der Lage, Intention, Kontext und Zusammenhänge von Suchanfragen zu erkennen. Gerade komplexe Suchanfragen in vollständigen Sätzen, wie sie beim Voice Search häufig sind, versteht Google seitdem wesentlich besser.

Mit Rankbrain kam 2015 ein weiterer Baustein hinzu, durch den der Algorithmus mithilfe von Machine Learning in der Lage ist, komplexere Zusammenhänge zu begreifen und Begriffe bestimmten Wortfeldern zuordnen kann. Das hilft insbesondere dabei, völlig neue Anfragen besser zu beantworten. Weitere Information über RankBrain finden Sie ebenfalls in unserem Blog.

Warum ist das für die Suchmaschinenoptimierung wichtig?

Google beschreitet diesen Weg konsequent weiter. Die Suchmaschine wird immer besser darin, Zusammenhänge zu verstehen, Verbindungen zu ziehen und Konzepte zu begreifen. Seiten, die gefunden werden wollen, müssen deshalb Inhalte schaffen, die auf die Fragen und Probleme ihrer Zielgruppe zugeschnitten sind. Marketer müssen weg davon, Produkte zu präsentieren und anfangen, Lösungen anzubieten. SEOs müssen sich in den Suchenden hineinversetzen und die Suche aus seiner Perspektive denken, um dann die passenden Inhalte zu schaffen. In diesen Prozess müssen auch Grafiker, Social Media Manager und alle anderen eingebunden werden, die Content erschaffen. Nur dann wird eine Seite auch weiterhin Top-Rankings erzielen.

Was Sie konkret tun können, um den User Intent beim Erschaffen neuer Inhalte zu berücksichtigen, erfahren Sie im Artikel „Wie Sie den User Intent für sich nutzen“.