Wie sieht ein starkes und natürliches Backlink-Profil aus?

Durch den Erwerb qualitativ hochwertiger und relevanter Backlinks kann eine Website ihre Autorität, Vertrauenswürdigkeit und Relevanz in den Augen der Suchmaschinen steigern.

Ein gutes Ranking hängt ebenso sehr von qualitativ hochwertigen Inhalten und einer strukturell einwandfreien Website ab wie von den Verlinkungen anderer. Wie ein starkes und natürliches Backlink-Profil aussehen sollte, das Ihnen dabei hilft, Ihre Sichtbarkeit im Netz zu verbessern, ist unter SEOs ein gerne diskutiertes Thema. Denn wie so oft schweigt sich Google dazu größtenteils aus.

In diesem Artikel gehen wir auf die wichtigsten Aspekte ein, um Ihr vorhandenes Link-Portfolio zu analysieren und zu verbessern. Wir betrachten dabei auch nützliche Tools, die Ihnen bei der Überwachung und Bewertung Ihrer Backlinks helfen können. Darüber hinaus sprechen wir auch die "üblichen Merkmale" von Backlinks an.

Der nächste Schritt ist die Betrachtung der verweisenden Domains und Seiten sowie die Unterscheidung zwischen den Guten, den Schlechten und den Unattraktiven. Zuletzt wenden wir uns den Dingen zu, die selbst SEO-Spezialisten oft übersehen.

SEO-Tools zur Analyse der Keyword-Leistung

Wann immer Sie ein Linkbuilding-Projekt starten, ist es ratsam, Ihre Keyword-Performance zu überwachen.

Dazu hier einige Tools im Überblick:

Die Tools überwachen die Leistung für die ausgewählte Begriffe über einen bestimmten Zeitraum und zeigen uns schnell auf, ob die von uns aufgebauten Links das Ranking der Keywords verbessern. In den meisten Fällen lässt sich bereits einige Wochen nach Abschluss Ihres Linkbuilding-Projekts ein signifikanter Unterschied feststellen.

Tools zur Analyse und Überwachung Ihrer Backlinks

Es gibt eine ganze Reihe von guten und weniger guten Programmen, die Sie bei der Analyse Ihres Backlinkprofils und bei der Bewertung von Websites unterstützen. Die bekanntesten stellen wir hier kurz vor:

  • ahrefs: Allround-Tool, bekannt durch die selbst entwickelte Metrik Domain Rating (DR), das die Stärke einer Domain sowie ihr Backlinkprofil auf einer Skala von 0-100 einordnet und so eine gute Vergleichbarkeit ermöglicht. Ein DR von 15 gilt als OK, ab 40 sprechen wir von starken Websites. Einsteiger und Gelegenheitsnutzer kommen hier voll auf ihre Kosten, denn viele der Tools sind kostenlos, wenn auch mit eingeschränktem Funktionsumfang.
  • SEObility: Leicht verständliches SEO-Tool mit umfasender grafischer Oberfläche und vielen Erklärungen. Einmal angelegte Projekte tracken ihr Linkprofil automatisch. Neue Verlinkungen lassen sich ebenso verfolgen wie verlorene und Broken Links, d. h. solche, die nicht richtige funktionieren, weil beispielsweise ein 404-Fehler vorliegt. Darüber hinaus bietet das Tool umfangreiche Möglichkeiten, das Linkprofil des Wettbewerbs zu analysieren.
  • MOZ: Bewertet Websites anhand der selbst entwickelten „Domain Authority“, die sich als einer der Standardwerte in der Suchmaschinenoptimierung etabliert hat.
  • ubersuggest: Bietet grundlegende Recherchemöglichkeiten und Bewertungen für Domains. Der Schwerpunkt von ubersuggest liegt jedoch eindeutig auf der Erstellung von Inhalten und der Identifizierung relevanter Themen.
  • Check my Links: Praktische Browser-Extension, mit der sich Websites nach nicht mehr funktionierend Links durchsuchen lassen. Schauen Sie sich Portale und Infoseiten zu Ihrem Themengebiet an, finden Sie defekte Links und schlagen Sie dem Admin Ihren eigenen Content zum Verlinken vor.

Backlink-Attribute und warum sie wichtig sind

Wie Sie wissen, können Backlinks dofollow und nofollow sein. Früher galt, dass dofollow-Links den gesamten Ranking-Juice weitergeben, während nofollow-Links von Suchmaschinen ignoriert werden.

Das stimmt so nicht ganz.

Google betrachtet "nofollow" und andere Linkattribute als "Hinweise" und lässt sich davon sonst nicht weiter beeinflussen. Zusätzlich berücksichtigt der Suchalgorithmus auch vertrauenswürdige nofollow-Links, die damit ebenfalls Einfluss auf das Ranking haben.

Zum Beispiel sind Wikipedia-Links bekannt dafür, gut für das Linkprofil zu sein, obwohl sie immer als nofollow ausgezeichnet sind. Darüber hinaus besteht ein gesundes Backlink-Profil aus sowohl dofollow als auch nofollow (vorzugsweise etwa 70% DF und 30% NF) Links.

Wenn alle Backlinks dofollow sind, kann das für die Suchmaschine unnatürlich aussehen. Wenn jedoch alle Backlinks nofollow sind, werden sie wahrscheinlich nicht viel zur Verbesserung Ihres Rankings beitragen.

Neben follow und nofollow gibt es noch zwei weitere wichtige Linkattribute, die Google erst kürzlich eingeführt hat. Das sind "ugc" und "sponsored". Beide sind ebenfalls "Hinweise" und Variationen von nofollow-Links.

"UGC" steht für „User Generated Content“, also von Nutzern generierter Inhalt. Häufig wird dieses Attribut in Blogs oder Foren verwendet, in denen es Links in Beiträgen und Kommentaren hinzugefügt wird. Ziel ist es, Linkspam zu vermeiden. Denn wenn Ihr Profil ausschließlich aus solchen Links besteht, ist dies ein Warnzeichen für Suchmaschinen, dass Sie in Linkfarmen involviert sein könnten. In zahlreichen Foren und Blogs zu kommentieren, bloß um an Backlinks zu kommen, wird dadurch deutlich unattraktiver. Crowd Marketing (oder Forum-Link-Building) erfüllt diesen Zweck viel besser.

Neben UGC gibt es "sponsored" Links, die anzeigen, dass ein bestimmter Link aus einer Affiliate- oder kommerziellen Quelle stammt. Diese Links sind nicht besonders nützlich, um in den SERPs zu steigen, aber einige Websites fügen dieses Attribut jedem Affiliate-Link hinzu.

Drip-Feed-Linkbuilding

Google achtet nicht nur auf die Qualität der Links, auch die Geschwindigkeit, mit der sie aufgebaut werden, spielt eine Rolle. Ein bis zwei neue Links pro Tag gelten als normal. Dieser Rhythmus, in SEO-Kreisen Drip-Feed-Linkbuilding genannt, signalisiert Google, das die Art und Weise, wie Sie Links erhalten, natürlich ist.

So würde es aussehen, wenn Sie organische Links von normalen Nutzern erhalten würden. Denn diese verlinken üblicherweise zu verschiedenen Zeitpunkten auf verschiedene Webseiten mit verschiedenen Ankertexten.

Im wettbewerbsintensiven SEO-Zeitalter ist es jedoch oft notwendig, gezielte Linkbuilding-Kampagne durchzuführen, die Sie kontrollieren können. Erhalten Sie nun aber über Plattformen oder Dienstleister in kürzester Zeit einen riesigen Berg an Backlinks, gehen bei der Suchmaschine allerdings die Alarmglocken an und Ihre Website wird im schlimmsten Fall aus dem Index entfernt.

Link-Frische

Linkbuilding ist ein fortlaufender Prozess. Auch wenn Sie qualitativ hochwertige Backlinks erhalten haben, sollten Sie mit dem Linkbuilding kontinuierlich weitermachen. Denn um Ihr Ranking zu halten, brauchen Sie von Zeit zu Zeit neue, starke Backlinks.

Natürliche und abwechslungsreiche Ankertexte

Um die Relevanz Ihres Links zu bewerten, schaut sich Google auch den Text an, der mit dem Link versehen ist. Dieser Ankertext gibt sowohl den Bots sowie den Nutzern schließlich einen ersten Hinweis darauf, was sie auf der Zielseite erwartet.

Einige gängige Arten von Ankertexten sind:

  • Nackte URL: Ein Link zur Website. Diese Art von Ankertext ist nicht beschreibend und trägt daher weniger SEO-Gewicht. Dennoch sollte jedes Backlink-Profil eine große Anzahl von nackten URL-Backlinks für ein natürliches Linkprofil enthalten. Schließlich ist es üblich, dass Benutzer Links ohne Ankertext teilen. Insbesondere in sozialen Medien, Chat-Plattformen und E-Mails ist diese Praxis gängig.
  • Generischer/ Null-Ankertext: Phrasen wie "Mehr lesen" oder "Hier klicken". Ähnlich wie nackte URLs sind diese Ankertexte aus SEO-Sicht schwächer. Sie sind jedoch notwendig, damit Ihr Linkprofil natürlich aussieht.
  • Exakt passender Ankertext: Dieser Ankertext setzt sich aus Keywords + Standort zusammen. Hier kommen die Ergebnisse der Keyword-Recherche ins Spiel. Diese „harten Verlinkungen“ sind wichtige Signalgeber für die Bots der Suchmaschinen und entsprechend wertvoll.
  • Teilweise passender Ankertext: Hauptkeywords ohne geografische Angaben. Hier gelten dieselben Regeln wie bei Ankertexten mit exakter Übereinstimmung.
  • Marken-Anker: Der Markenname oder Varianten davon. Nützlich, wenn Sie das Ranking Ihres Markennamens verbessern möchten.
  • LSI-Keywords: Synonyme und Varianten der Hauptkeywords. Für das Keyword ist "Gaming" sind beispielsweise auch Begriffe wie Gaming-Branche, Gaming-Blogs, Gaming-Portale, Gaming-Websites etc. relevant.

Inhalt um den Link herum

Idealerweise sollten Ihre Links immer von einzigartigem und gut geschriebenem Inhalt umgeben sein, der das Thema Ihrer Branche oder Produkte beschreibt. Als Richtwert für den Umfang gelten mindestens 500 Wörter einzigartiger Text für einen Gast- und mindestens 1.000 Wörter für einen Fachartikel.

Die Texte müssen einzigartig sein. Copy and paste, auch von einzelnen Abschnitten, ist grundsätzlich nicht ratsam. Verwenden Sie die gleichen Texte für das Linkbuilding zudem nicht zweimal an verschiedenen Orten, da Duplicate Content von Google sofort erkannt wird.

Der Inhalt sollte einen klaren Zusammenhang zu Ihrem Tätigkeitsfeld bzw. zum Keyword, auf das Sie verlinken wollen, herstellen. Mögliche Themen sind Neuigkeiten aus Ihrer Branche, Ihre Meinung zu aktuellen Entwicklungen und Trends oder Ratgeber/How-tos zu bestimmten Fragestellungen. („Die fünf besten Features der neusten WordPress-Version.“ „Was muss ich beim Streichen einer Decke beachten?“ „Welche Auswirkungen die Heizungspolitik der Bundesregierung auf die Möbelindustrie hat.“)

Standort der verweisenden Domains

Ein weiterer wertvoller Bonus ist, wenn die verweisende Domain aus demselben Land/Ort stammt wie Ihre Website. Dies ist besonders für lokales SEO wichtig. Bieten Sie beispielsweise einen Hausmeisterservice in Düsseldorf an, sind Links von der Website der Stadtverwaltung viel hilfreicher als von einem Verzeichnis in Hong-Kong.

Verweisende Domains und Backlinks

Die Anzahl der Backlinks und die Anzahl der verweisenden Domains sind nicht dasselbe. Sie können viele Links von der gleichen Website erhalten. Aus SEO-Sicht ist jedoch nur die Domain wirklich relevant. Entsprechend wertvoll ist der erste Link, den Sie von einer Website erhalten. Alle weiteren haben einen wesentlich geringeren Wert und schließlich verliert sich deren Relevanz vollständig.

Seitentiefe und Verlinkungen

Die Seitentiefe beschreibt die Anzahl der Klicks, die erforderlich sind, um eine bestimmte Seite zu erreichen. Je mehr ein User durch die Website navigieren muss, desto größer die Tiefe. Die Startseite hat demnach eine Tiefe von 0. Eine Website mit mehreren Kategorien, Unterkategorien, Threads und Archiv erreicht aber schnell höhere Zahlen.

Tiefe Seiten sind für Menschen - und auch für Suchmaschinen - nicht leicht zu finden. Daher werden Links von diesen als weniger wertvoll angesehen. Wenn Sie Ihre eigene Linkbuilding-Strategie entwickeln, sollten Sie sich auf Seiten in der Hauptkategorie und den ersten Unterseiten konzentrieren.

Toxische Links

Es gibt eine Reihe von Links, die Ihr Ranking negativ beeinflussen und Google sogar veranlassen können, Ihre Website zu bestrafen. Diese werden als "toxische Links" bezeichnet.

Backlinks von einer nicht vertrauenswürdigen/unglaubwürdigen Quelle

Prüfen Sie den Trust Flow der verweisenden Domain. Wenn er 0 oder nahezu 0 ist, erhalten Sie definitiv einen Toxic Link von dieser Website, den Sie zügig entfernen sollten.

Backlinks von Websites mit hohem Spam-Rating

Die meisten SEO-Tools geben zu jedem Link eine Schätzung des Spam-Ratings ab. Wenn die Quelle voller Spam ist, sollten Sie keine Links von dort auf Ihre eigene Website erhalten.

Links aus irrelevanten Quellen

Achten Sie auf die Relevanz der verlinkenden Website. Wenn Sie einen "Dachdecker"-Dienst anbieten, möchten Sie möglichst keine Verweise von Glücksspiel-Websites haben. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie Links von nischengerechten Quellen erhalten, da irrelevante Links aus einem völlig anderen Bereich nicht nur nicht zur SEO beitragen, sondern tatsächlich schädlich sind.

Backlinks von Spamseiten

Links aus Blogkommentaren oder Forenprofilen scheinen eine gute Möglichkeit zu sein, schnell viele Links zu erhalten. Diese Quellen werden von Google jedoch grundsätzlich kritisch gesehen, da es sich dabei häufig um Spam handelt und die Beiträge unabhängig vom Thema des Blogs mit irrelevanten Inhalten gefüllt werden.

 

Backlinks von Link-Aggregatoren/Link-Netzwerken

Wenn Google feststellt, dass Sie sich an Link-Aggregatoren beteiligen, wird Ihre Website abgestraft. Meiden Sie daher Angebote, die Ihnen für wenig Geld in kurzer Zeit viele Links versprechen.

Versteckte Links

Jeder Link, der absichtlich vor dem Benutzer verborgen wird, gilt als toxisch. Das Ändern der Hintergrundfarbe oder der Schriftgröße, das Nachladen von Elementen und ähnliche Techniken waren in der Anfangszeit des Linkbuildings beliebt, funktionieren heute jedoch nicht mehr.

Backlinks von Artikelverzeichnissen

Ebenfalls eine Technik aus der Anfangszeit der Optimierung, die heute nicht mehr funktioniert. Artikelverzeichnisse sind für SEO-Zwecke nutz- und wertlos.

Backlinks von Artikelverzeichnissen

Ebenfalls eine Technik aus der Anfangszeit der Optimierung, die heute nicht mehr funktioniert. Artikelverzeichnisse sind für SEO-Zwecke nutz- und wertlos.

Toxic Links finden und entfernen

Die meisten SEO-Tools, die Sie beim Linkbuilding unterstützen, geben Ihnen auch umfangreiche Hilfestellung beim Finden von toxischen Links. Sind die Problemfälle einmal identifiziert, haben Sie zwei Möglichkeiten, um die schlechten Links zu entfernen:

Kontaktieren Sie den Eigentümer der verweisenden Website

Eine einfache Mail oder ein Anruf reicht manchmal. In vielen Fällen funktioniert das allerdings nicht oder dauert einfach zu lange. Denn viele der Websites, Foren und Blogs wollen schnelles Geld mit Links verdienen. Kundenservice ist nicht Teil des Geschäftsmodells.

Senden Sie die Liste an Google Disavow

Um Links sicher und dauerhaft aus Ihrem Profil zu entfernen, bietet Google das Disavow-Tool über die Search Console an. Diese Methode ist die beste Möglichkeit, um giftige Links loszuwerden. Wie genau das funktioniert und was Sie tun müssen, erklärt Google hier ausführlich.

Links und Erwähnungen in sozialen Medien

Verlinkungen aus den sozialen Medien, seien es Twitter, Facebook oder LinkedIn, bringen keine nennenswerten SEO-Vorteile. Schaden tun sie aber nicht, denn Sie können immer noch Interessierte auf Ihre Website lenken, was ja schließlich der Grund für die Optimierungsmaßnahmen ist.

Text-Erwähnungen / Zitate / Linklose Erwähnungen

Dies geht etwas über das Thema hinaus, da Text-Erwähnungen, Zitate oder linklose Erwähnungen tatsächlich keine "Links" sind. Google hat jedoch ausdrücklich erklärt, dass diese Verweise einen positiven Einfluss auf die E-A-T (Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) haben, was wiederum das Website-Ranking beeinflusst.

Diese Erwähnungen werden auch als "implizierte Links" bezeichnet und sind seit dem Google Panda-Update ein Thema. Kurz gesagt, wenn vertrauenswürdige Quellen Sie erwähnen, ist das definitiv gut für Ihre Website.

Erfolgreiche Off-Page-Optimierung mit durchdachtem Linkaufbau

Als zentrale Strategie im Bereich der Suchmaschinenoptimierung zielt der Linkaufbau darauf ab, die Sichtbarkeit und das Ranking einer Website in den Suchergebnissen zu verbessern. Durch den Erwerb qualitativ hochwertiger und relevanter Backlinks kann eine Website ihre Autorität, Vertrauenswürdigkeit und Relevanz in den Augen der Suchmaschinen steigern. Dabei sollte großer Wert auf natürliche Methoden des Linkaufbaus gelegt werden, um mögliche Abstrafungen durch Suchmaschinen zu vermeiden. Eine gut durchdachte und nachhaltige Linkaufbau-Strategie kann nicht nur den organischen Traffic einer Website erhöhen, sondern auch ihre allgemeine Online-Präsenz und Markenbekanntheit.