Wie Sie im KI-Zeitalter noch mit Ihren Inhalten punkten können
Künstliche Intelligenz verändert die Content-Welt grundlegend. Texte lassen sich heute in Sekunden generieren. Doch der Markt, und damit das Internet, wird von austauschbaren Inhalten regelrecht überschwemmt. Diese Entwicklung bietet jedoch auch eine große Chance: Wer seine Inhalte bewusst menschlich, individuell und mit echtem Mehrwert gestaltet, kann sich heute deutlicher denn je von der Masse abheben.
Wie Sie das am besten machen? Wir haben in diesem Artikel zusammengestellt, mit welchen Ansätzen und in welchen Formaten Sie bessere Inhalte als ChatGPT und Co. verfassen – und wie Sie Ihre Leser damit wirklich begeistern.
Qualität statt Masse
„Erstelle mir einen Text zum Thema KI in der Content-Erstellung.“ Mehr als diese paar Wörter braucht es nicht. Innerhalb von Sekunden haben Sie den ersten Entwurf eines soliden Textes in den Händen (bzw. auf dem Bildschirm). Was auf der Strecke bleibt: echte Qualität, Individualität, Mehrwert. Denn die KI-Werke klingen zwar hübsch, sind inhaltlich jedoch austauschbar.
Das liegt an der grundlegenden Funktion einer jeden generativen KI. Sie reproduziert. Dazu nutzt sie eine riesige Menge an Vorlagen, aus denen Sie die Inhalte nach den Vorgaben der Wahrscheinlichkeitsrechnung zusammensetzt. Aber sie ist nicht in der Lage, Neues zu schaffen. Ebenso wenig kann sie Verknüpfungen zu anderen Inhalten erstellen. Und auch Vergleiche, Metaphern oder Onomatopoesie liegen ihr nicht. Texte jedoch, die wirklich gelesen werden sollen und wollen, müssen abweichen von der Norm, damit sie interessant sind. Und sie müssen mehr liefern als das, was alle andere bieten.
Bedeutet für Sie: Statt immer mehr Content zu veröffentlichen, setzen Sie auf Tiefe und Relevanz, ein Stück weit auf Unterhaltung und bereiten Ihre Inhalte am besten so auf, dass Google sie ebenfalls (toll) findet. Kurz zusammengefasst bedeutet das:
Suchintention der Zielgruppe verstehen
Gute Inhalte entstehen aus einem echten Verständnis für die Bedürfnisse und Fragen Ihrer Zielgruppe. Wer die Probleme und Wünsche seiner Leser kennt, kann sie mit Lösungen, Inspiration oder Orientierung begeistern. Stellen Sie sich bei jedem Thema die Frage: „Was will mein Leser wirklich wissen?“
- Ein Beispiel: Die typische Website eines Dachdeckers enthält Informationen zu seinen Leistungen und ein paar Bilder von Referenzkunden. Hinzu kommt eine kurze Über-uns-Seite und eventuell noch eine Kontakt-Seite nebst Impressum und Datenschutz. Sonderlich weit oben in den Suchergebnissen wird solch ein Auftritt so kaum landen.
Sie haben Fragen oder möchten wissen, wie Sie Ihre Inhalte noch besser gestalten können?
Besser machen geht immer
Eine kurze Google-Recherche zeigt schnell, was fehlt:
- Lokaler Bezug, um Anfragen wie „Dachdecker ‚Stadt‘, oder „Dachdecker im Umkreis von 20km“ abzudecken.
- Wieviel kosten die Leistungen? Ein Punkt, über den sich viele Dienstleister gerne ausschweigen. Wer hier nicht konkret werden will, nimmt Referenzprojekte und gibt einen Preisrahmen an. So haben Interessenten zumindest eine ungefähre Vorstellung davon, was auf sie zukommt. Mutige arbeiten direkt mit dem eigenen Stundensatz.
- Woran erkenne ich einen guten Dachdecker? Wer keine Ahnung von der Materie hat, dem kann ein wenig Orientierungshilfe nicht schaden. Und die eigene Expertise herausstellen, ist sowohl für Google als auch für Kunden ein positives Signal.
- Wie lang wartet man auf einen Dachdecker? Selbst ohne Vorkenntnisse weiß ich mittlerweile, dass Handwerker gefragt und oft ausgebucht sind. Was bedeutet das aber nun konkret für mein Projekt? Und mit welchen Zeiten muss ich kalkulieren? Auch hier bietet sich allgemein gehaltenen Beispiele an. Wer konkreter werden kann, bindet ein Terminplanungstool ein.
- Wie lange dauert es, ein Dach zu decken? Eine Frage, die ein Dachdecker vermutlich trivial findet. Für den Laien sind aber auch solche Informationen relevant und für die eigene Planung wichtig.
Allein mit der Beantwortung dieser grundlegenden Fragen wird sich fast jede Dachdecker-Website deutlich von der lokalen Konkurrenz absetzen. Wer ein wenig mehr leisten möchte: Auch Informationen zur Dämmung, zu Fördermöglichkeiten, zu bestimmten Dachtypen und ihren Besonderheiten, zu den eingesetzten Materialien, zu innovativen Techniken und Verfahren oder dem richtigen Umgang mit Wind und Wetter sind wertvoll und werden gelesen.
Was Nutzer wissen wollen, erfahren Sie über die Autovervollständigung der eignen Anfrage in Google, über die „Weitere Fragen“-Funktion, in Foren, beispielsweise auf Reddit, in diversen Gruppen auf Facebook und Co., im Gespräch mit Kunden oder durch Tools wie Google Trends.
Tiefgang & Recherche
Für einen guten Text braucht es Tiefgang. Fundierte Inhalte entstehen durch sorgfältige Recherche und ein kritisches Hinterfragen von Quellen. Beschränken Sie sich dabei nicht auf das, was alle anderen bieten, sondern suchen Sie nach neuen Informationen.
Oft reicht es, einmal zu schauen, was einschlägige Fachmagazine momentan an Themen spielen. Aber auch ein Blick in den wissenschaftlichen Bereich kann sich mitunter lohnen, wenn es für Ihre jeweilige Branche relevant ist. Aktuelle Studienergebnisse und Untersuchungen beispielsweise eigenen sich wunderbar. Aber auch Ihre eigene Meinung und Erfahrung kann mitunter als Quelle dienen und einem Beitrag mehr Relevanz verleihen.

Storytelling
Gute Geschichten sind die heimliche Superkraft gegen KI-Einheitsbrei.
Denn Menschen erinnern sich an Geschichten, nicht an Faktenlisten. Das Stichwort ist Storytelling. Dabei geht es nicht darum, an die großen Erzählungen der Weltliteratur anzuknüpfen, sondern mit kurzen Anekdoten Sachverhalte anschaulich zu schildern und Emotionen zu erzeugen.
Bestens geeignet dafür sind Referenzprojekte, die sich durch die Schilderungen von Problemen und deren Lösungen deutlich greifbarer anfühlen als „Köln Porz, Satteldach, 70 qm, braune Schindeln“ nebst entsprechendem Bild. Unser Dachdecker aus dem obigen Beispiel kann zum Beispiel wunderbar erzählen, warum sein letztes Projekt eine Herausforderung war und wie er diese gelöst hat. Das Ganze wird als kurze Story auf die Referenz-Seite gebracht. Damit kann er seine Expertise weiter verdeutlichen und es gibt einen individuellen Inhalt, den es so nirgendwo sonst zu lesen gibt.
Eigene Datenerhebungen als Grundlage für individuelle Inhalte
Wer kann, schafft sich eigene Daten als Grundlage für seine Inhalte. Das geht oft überraschend einfach. Denn von einem Unternehmen verlangt ja niemand, sich an wissenschaftliche Standards zu halten. Also machen Sie einfach Folgendes:
- Erstellen Sie eine eigene Umfrage zu einem Thema, dass Sie interessiert oder das interessant für Ihre Branche ist (am besten natürlich beides). Teilen Sie diese auf Social Media oder schicken Sie die Fragen über Ihren E-Mail-Verteiler an die Kundschaft. Tipp: Kontroverse Themen und (leicht) provokante Fragestellungen sorgen meist für deutlich mehr Antworten.
- Erstellen Sie aus den Ergebnissen eine Excel-Tabelle und nutzen Sie KI, um diese Daten optisch ansprechend zu präsentieren.
- Erzählen Sie eine kurze Geschichte, warum Sie die Umfrage gemacht haben, wie Sie die Ergebnisse einschätzen und was Sie daraus für sich, Ihr Unternehmen oder die Branche als Ganzes ableiten. Der Beitrag für den eigenen Blog, der SoMe-Beitrag oder der Presseartikel schreibt sich dann fast von selbst.
Sie wissen, was Ihre Zielgruppe braucht – wir wissen, wie man’s richtig umsetzt. Sprechen wir darüber!
Ungewöhnliche Formate jenseits von Text
Für die nächste Möglichkeit, herauszustechen, müssen Sie ein wenig über den eigenen Tellerrand hinausdenken. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Inhalte in einer anderen Form präsentieren können. Oder versuchen Sie, wichtige Stellen mit Grafiken, Bildern und Illustrationen zu untermauern.
Ein paar Beispiele:
- Infografiken:
Komplexe Themen anschaulich und einfach erklären – dafür sind Infografiken ein hervorragendes Vehikel. Damit das gelingt, ist einiges an Vorarbeit und ein gutes Maß an Fachwissen erforderlich. Lassen Sie sich inspirieren, überlegen Sie, wie Sie eigene Inhalte darstellen würden und greifen Sie auf Vorlagen zurück, um sich das Leben nicht zu schwer zu machen. - Videos, Podcasts & Tutorials:
Erweitern Sie Ihren Content durch Bewegtbild, Interviews oder praxisnahe Tutorials. Nicht jeder liest gerne – manche hören oder schauen lieber. Und Sie können auf diesem Wege auch die eigene Präsenz auf YouTube stärken. Das mag zwar dort keinen umfassenden Traffic produzieren. Es besteht jedoch eine gute Chance, dass Ihre Inhalte zu bestimmten Themen auf der Suchergebnisseite ausgespielt werden, was die eigene Sichtbarkeit erhöhen kann. - Interaktive Inhalte:
Gerade in zahlenlastigen Berufen sind Rechner sehr beliebt. Nehmen Sie Ihren Besuchern damit Arbeit ab und Sie können sich sicher sein, dass Sie im Falle einer Auftragsvergabe ganz oben auf der Liste stehen. Auch ein kleines Tool, das für eine bestimmte Aufgabe in Ihrer Branche nützlich ist, kann Ihren Namen schnell bekannt machen. - Mixed Media:
Am geschicktesten ist es natürlich, wenn Sie auf einer Seite verschiedene Medientypen zum Einsatz bringen. Das sorgt zum einen für Abwechslung. Zum anderen sendet es auch ein deutliches Signal an Google und Co., dass Ihre Website ein Thema umfangreich behandelt und auf verschiedenste Arten zu präsentieren weiß. Und wenn einige der Inhalte auch noch selbst erstellt sind, können Sie sich fast sicher sein, dass Sie nicht nur in der SERPs bald ganz oben stehen (denn Google liebt Unique Content), sondern auch von den KIs aufgegriffen und als Quelle genannt werden.

Nutzen Sie Ihre Stimme, Ihre Kreativität und Ihre Erfahrung
Die KI ist ein Werkzeug – aber Menschlichkeit, Erfahrung und Haltung sind ihr Alleinstellungsmerkmal. Setzen Sie auf Tiefe, Exklusivität und echte Geschichten, um Ihre Zielgruppe zu begeistern. Prüfen Sie bei jedem Content: Was kann nur ich, was die KI (noch) nicht kann?
- Kennen Sie die Wünsche und Nöte Ihrer Zielgruppe?
- Sorgen Sie für umfassende, gut recherchierte Inhalte.
- Erzählen Sie Geschichten und überzeugen Sie mit Emotionen.
- Versuchen Sie, mit eigenen Daten zu arbeiten.
- Variieren Sie Ihre Content-Formate und präsentieren Sie ein Thema auf unterschiedlichen Ebenen.
Überlassen Sie den KI-Inhalten nicht einfach das Feld. Nutzen Sie Ihre Stimme, Ihre Kreativität und Ihre Erfahrung! Werden Sie zur Inspirationsquelle – und zeigen Sie, was menschlicher Content heute leisten kann.