Purpose statt Produktversprechen
Der klassische USP – also das „einzigartige Verkaufsversprechen“ – verliert an Strahlkraft. Heute ist nicht nur wichtig, was verkauft wird, sondern warum.
Unternehmen mit klarer Haltung, gesellschaftlichem Engagement oder ökologischem Anspruch erzielen nicht nur höhere Markenloyalität, sondern auch größere Aufmerksamkeit. Ob Patagonia mit seinem Umweltaktivismus oder Einhorn mit feministischer Unternehmensführung – Purpose-Marken sprechen Menschen auf einer tieferen Ebene an.
Hier einige Beispiele:
Patagonia
Purpose: „We're in business to save our home planet.“
Patagonia setzt sich konsequent für Umwelt- und Klimaschutz ein, spendet 1 % des Umsatzes an Umweltorganisationen und hat 2022 das Unternehmen an eine Stiftung übertragen, deren Gewinne vollständig in Umweltschutzprojekte fließen.
Ecosia
Purpose: „Pflanze Bäume mit jeder Suchanfrage.“
Die Suchmaschine nutzt ihre Gewinne, um Aufforstungsprojekte weltweit zu unterstützen. Bisher wurden über 180 Millionen Bäume gepflanzt.
The Body
Shop Purpose: „Business as a force for good.“
Schon seit Jahrzehnten setzt sich die Marke für Tierrechte, faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz ein – lange vor dem Mainstream-Trend.
Viva con Agua
Purpose: „Wasser für alle – alle für Wasser.“
Die Organisation setzt sich weltweit für den Zugang zu sauberem Trinkwasser ein, mit kreativen Kampagnen, Musikfestivals und Bildungsprojekten.
Einhorn
Purpose: „Make the world a better place – with Fairness & Fairstainability.“
Produziert vegane, fair gehandelte Kondome und Periodenprodukte und nutzt „fairstainable“ Prozesse – fair & nachhaltig zugleich. Auch die Unternehmensform ist innovativ: eine GmbH mit Verantwortungseigentum.
Tony’s Chocolonely
Purpose: „100 % sklavenfreie Schokolade.“
Das Unternehmen kämpft gegen moderne Sklaverei und Ausbeutung in der Kakao-Lieferkette – transparent, laut und konsequent.
Ben & Jerry’s
Purpose: „Peace, Love and Ice Cream“ – mit starker politischer Haltung.
Die Marke bezieht Position zu Themen wie Klimawandel, soziale Gerechtigkeit, LGBTQ+ und Black Lives Matter – auch wenn es polarisiert.
Too Good To Go
Purpose: „Lebensmittel retten, Umwelt schützen.“
Die App verbindet Nutzer mit Restaurants, Bäckereien und Supermärkten, um übrig gebliebene Lebensmittel zu retten und damit die Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen.
edX / Coursera
Purpose: „Bildung für alle zugänglich machen.“
Demokratisierung von Bildung durch kostenlose Online-Kurse von Top-Universitäten weltweit.
Tomorrow (nachhaltige Bank)
Purpose: „Geld kann die Welt verändern.“
Die Banking-App investiert ausschließlich in nachhaltige Projekte, verzichtet auf fossile Anlagen und ermöglicht transparentes Banking mit Klima-Impact.
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Ihre Marke Haltung zeigen kann.
Nachhaltigkeit als Markenkern
Nachhaltigkeit ist mehr als Bio-Baumwolle oder Recyclingpapier. Es geht um ganzheitliches Denken: von der Lieferkette über die Verpackung bis hin zur Unternehmenskultur. Marken wie Vaude, Goldeimer oder The Female Company zeigen, dass sich Wirtschaftlichkeit und ökologische Verantwortung nicht ausschließen.
Wichtig ist dabei: Transparenz vor Greenwashing. Konsumenten erkennen mittlerweile den Unterschied zwischen echten Werten und Marketingfloskeln. Wer ernsthaft nachhaltig handelt, muss ehrlich, nachvollziehbar und kritisch gegenüber sich selbst sein.
Inklusion und Vielfalt: Haltung zeigen, nicht nur darstellen
In einer diversen Gesellschaft wird Inklusion zur Grundanforderung. Dabei geht es nicht nur um repräsentative Werbekampagnen, sondern um strukturelle Veränderungen: barrierefreie Websites, geschlechtergerechte Sprache, faire Bezahlung und echte Teilhabe in Führungsetagen.
Marken wie Ben & Jerry’s oder IKEA machen vor, wie man sich glaubwürdig zu Themen wie Rassismus, LGBTQ+-Rechten oder Chancengleichheit positioniert. Klar ist: Wer Vielfalt feiert, statt sie nur abzubilden, trifft den Nerv der Zeit.
Transparenz schafft Vertrauen
Die vielleicht stärkste Währung im modernen Marketing ist: Vertrauen. Und das entsteht nicht durch perfekte Fassaden, sondern durch echte Einblicke. Hinter-den-Kulissen-Stories, CO₂-Bilanzen, Einblicke in Lieferketten oder offene Fehlerkommunikation sind Instrumente der modernen Markenführung.
Transparenz ist kein Risiko – sie ist eine Chance. Denn wer offen über Herausforderungen spricht, wirkt menschlich, greifbar und glaubwürdig. Genau das suchen Konsumenten in einer überinformierten Welt.
Gesellschaftliches Engagement als Markenbotschaft
Soziale Verantwortung ist kein Nice-to-Have mehr, sondern ein Muss. Marken, die aktiv etwas zurückgeben, schaffen emotionale Bindung. Ob durch lokale Projekte, faire Produktion, Bildungsinitiativen oder Spendenmodelle – Engagement wirkt dann, wenn es Teil der DNA ist und nicht nur PR.
Das bedeutet auch: Haltung zeigen, auch wenn es unbequem wird. Politische Neutralität ist in vielen Bereichen passé – besonders junge Zielgruppen erwarten, dass Marken Position beziehen.
Sie haben Fragen oder wünschen ein persönliches Beratungsgespräch?
Haltung ist das neue Kapital
Erfolgreiche Marken von heute sind keine reinen Absatzmaschinen. Sie sind Sinnstifter, Gesprächsanreger und Wertevermittler. Wer seine Marke auf Nachhaltigkeit, Transparenz, Inklusion und gesellschaftliches Engagement aufbaut – und dies glaubwürdig lebt – wird belohnt: mit Loyalität, Reichweite und einem echten Platz im Leben der Menschen.
Markenführung durch Werte ist kein Marketing-Trick. Sie ist eine unternehmerische Entscheidung mit Impact. Denn der Konsum von morgen ist klar: bewusst, empathisch und sinngeleitet.